Die Werke von Anina Putzi entstehen in einem mehrschichtigen Prozess, der sowohl visuell als auch haptisch erfahrbar ist. Mit einer Kombination aus Spachteltechniken, Strukturpasten und verschiedenen Pigmenten entwickelt sie eine lebendige Oberfläche, die durch Licht und Perspektive ständig neue Facetten offenbart. Durch den gezielten Auftrag und die Bearbeitung jeder Schicht entsteht eine Komplexität, die Tiefe und Bewegung in die Komposition bringt.

Metallische Pigmente wie Gold, Silber oder schimmernde Nuancen werden in einzelnen Schichten eingearbeitet und reagieren auf den Lichteinfall – dadurch scheint das Werk je nach Betrachtungswinkel in ständigem Wandel zu sein. Strukturen werden bewusst aufgebaut, überlagert und teilweise wieder freigelegt, sodass ein Dialog zwischen Verhüllung und Offenbarung entsteht.

Jedes Werk beginnt mit einer stabilen Grundstruktur, die als Fundament dient. Darauf folgen mehrere Farbschichten, die mit Pinseln, Spachteln und anderen Werkzeugen aufgetragen und teilweise wieder bearbeitet werden. Durch Trocknungsphasen zwischen den Schichten entsteht eine harmonische Balance zwischen Zufall und Kontrolle.

Die Linienführung spielt dabei eine essenzielle Rolle: Sie wird bewusst gesetzt – mal als feine, präzise Akzente, mal als organische Spur, die sich mit der Textur verbindet. Manche Linien werden erst in der finalen Phase nachgezogen, um die Komposition gezielt zu lenken.

Die Farbgebung variiert je nach Serie und folgt einem durchdachten Konzept. In Mystische Pfade dominieren Naturtöne wie Beige und Sand, die für Beständigkeit und Erdung stehen. Pastellige Grüntöne bringen eine sanfte Bewegung ins Werk und symbolisieren Wachstum und Lebendigkeit. Metallische Highlights in Gold und Silber verstärken den Lichteffekt und erzeugen ein changierendes Spiel zwischen Tiefe und Leichtigkeit.

Jedes Werk folgt diesem Prinzip: Die Farben werden nicht zufällig gewählt, sondern gezielt eingesetzt, um die gewünschte Atmosphäre zu erschaffen. Die Kombination aus Struktur, Pigmenten und Lichtreflexion macht jedes Bild zu einer einzigartigen Komposition, die sich stetig verändert und mit dem Raum interagiert.